KI trifft HR: Einblicke und Ausblicke

Künstliche Intelligenz: Darum geht’s!

Leichter Zugang zu mehr passenden Talenten, automatisiertes Skill Management, zuverlässige Prognosen für Ihre Personalplanung – wer sagt dazu schon „Nein“?! All das und noch viel mehr verspricht der Einsatz von künstlicher Intelligenz (kurz: KI) im HR-Bereich. Doch den scheinbar unzähligen Chancen stehen diverse Risiken und Fragezeichen gegenüber. KI – Fluch oder Segen? Die mächtige Technologie sorgt für kontroverse Diskussionen. Wir haben genauer hingeschaut, wie und wo KI die HR-Welt bereits heute bewegt, positiv wie negativ. Doch von vorne…

Künstliche Intelligenz: Darum geht’s

Künstliche Intelligenz ist eine Technologie, die es Computern ermöglicht, wie Menschen zu denken und zu handeln. Dabei lernt die KI aus Daten, erkennt Muster, trifft Entscheidungen und löst Probleme. Ein Beispiel aus dem Alltag ist ein Sprachassistent wie Siri oder Alexa, der Sprache versteht, Fragen beantwortet und Aufgaben erledigt. KI hat das Potenzial, komplexe Probleme zu lösen und Entlastung zu schaffen – auch in der Personalarbeit. Wir stellen Ihnen vier Bereiche vor, in denen KI-Tools das Potenzial haben, HR schon heute nachhaltig zu verändern:

Einsatzszenario #1: KI im Recruiting

KI als Lösung im War for Talent? Das klingt zu schön, um wahr zu sein! Zumindest kann die Technologie Sie bei einer ganzen Menge von Recruiting-Aufgaben unterstützen: angefangen beim Optimieren und Schalten von Stellenausschreibungen über das Active Sourcing, dem Aufspüren, Identifizieren und individuellen Ansprechen von passenden Kandidat:innen, bis hin zum Führen erster Bewerbungsgespräche, bei denen Analyse-Algorithmen Sprache, Gestik und Mimik auswerten. Rund um die Uhr kann ein KI-System für Sie Unmengen von Bewerberprofilen und Lebensläufen analysieren und eine Kandidaten(vor)auswahl treffen. Um dann noch den Cultural Fit zu prüfen, wertet es Social-Media-Profile automatisiert aus. Das Ergebnis: die vielversprechendsten Kandidat:innen, auf die sich Ihre Recruiter voll konzentrieren können. Na, wie wärs?

Einsatzszenario #2: KI in der Personalentwicklung

Kennen Sie alle Kompetenzen Ihrer Mitarbeitenden – plus den aktuellen und künftigen Skill-Bedarf in Ihrem Unternehmen? Im Rahmen Ihres Skill Management können KI-gesteuerte Tools vorhandene ebenso wie benötigte Fähigkeiten und Kenntnisse eruieren, individuelle Entwicklungspläne erstellen, Karrierepfade aufzeigen und gezielt dabei unterstützen, Kompetenzen aufzubauen, die in Zukunft in Ihrem Unternehmen entscheidend sein werden. Darüber hinaus kann KI genutzt werden, um ganze Schulungsprogramme zu entwickeln und Trainings mitarbeiterindividuell anzupassen.

Einsatzszenario #3: KI im Bereich Reportings und Analytics

Sicher verfügt Ihre HR-Abteilung über einen enormen Datenschatz. Hier die wirklich relevanten Informationen zu identifizieren, Reportings zu erstellen, die richtigen Schlüsse zu ziehen und Prognosen zu treffen – am liebsten natürlich auf Knopfdruck, kann zur zeitraubenden Mammutaufgabe werden. Doch nicht für künstliche Intelligenz, die große Mengen an HR-Daten analysieren und Muster erkennen kann, um Sie bei einer fundierten Entscheidungsfindung zu unterstützen. Was halten Sie davon, wenn künftig ein KI-Tool für Sie Gehaltsentwicklungen auswertet, die Personalplanung im Schichtdienst optimiert, Ihren künftigen Personalbedarf ermittelt oder drohende Kündigungswellen vorhersagt?

Einsatzszenario #4: KI als HR-Assistent

Kommunikation in Echtzeit mit einer unbegrenzten Anzahl an Mitarbeitenden, ganz egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit: KI-Algorithmen machen es möglich. Intelligente Chatbots kümmern sich um interne Anfragen und übernehmen Routinetätigkeiten wie die Bearbeitung von Urlaubsanträgen oder die Bereitstellung von Infos zu Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch im Dialog mit Bewerbenden hat KI das Potenzial zum hilfreichen HR-Assistenten, der Fragen rund um Auswahlprozess, Arbeitszeitmodelle, Benefits und Unternehmenskultur zuverlässig beantwortet.

Klare Rollenverteilung, bitte!

Machen also intelligente KI-Tools Teile Ihrer HR-Mannschaft überflüssig? Wohl kaum. Das Zusammenspiel von Mensch und Maschine kann aber für spürbare Entlastung und mehr Effizienz im operativen HR-Business sorgen. Wenn die Rollenverteilung klar ist: Künstliche Intelligenz assistiert – etwa bei Routinetätigkeiten oder bei der Aufbereitung, Analyse und Bereitstellung von Informationen, sie ersetzt keine Menschen. Keine Frage: Die Steuerungs- und Kontrollhoheit muss fest in menschlicher – Ihrer – Hand liegen.

Welche Hürden es gibt…

Um sich dem Einsatz künstlicher Intelligenz in HR anzunähern, empfehlen wir, sich vorab ganzheitlich und vor allem mit folgenden Aspekten kritisch auseinanderzusetzen:

  • Trainingsdaten: Die KI ist nur so intelligent, wie sie mithilfe der bereitgestellten Daten trainiert werden konnte. Datenmenge und -qualität sind entscheidend, damit KI-Algorithmen keine Ergebnisse verfälschen. Vor allem bei vortrainierten KI-Lösungen sollten Sie kritisch hinterfragen, ob die verwendeten Algorithmen und Daten Ihren Anforderungen genügen.
  • Ethikfragen und Mitbestimmungsrechte: Damit KI-Systeme fair, transparent und diskriminierungsfrei eingesetzt werden, braucht es einen verantwortungsvollen Einsatz. Bitte vergessen Sie in diesem Kontext auch nicht die Informations-, Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte Ihres Betriebsrates.
  • Uniqueness: Ein einzigartiger Arbeitgeberauftritt, ganz individuell erstellte Schulungsunterlagen – wer möchte das nicht. Wenn KI Inhalte für Sie kreiert, stellt sich die Frage, wie echt und unverwechselbar diese wirklich sein können und wie viel menschliche Vor- und Nacharbeit erforderlich ist.
  • Kennzeichnung und Urheberrechte: Sollte da, wo KI drin ist, auch KI draufstehen? Wenn Sie beispielsweise mittels generativer KI Bilder für Ihre Karrierewebsite erstellen, finden Sie das erwähnenswert – oder leidet dann die Glaubwürdigkeit Ihrer Inhalte?
  • Datenschutz: Spätestens, wenn Sie kritische Geschäftsdaten oder personenbezogene Daten bei KI-Tools eingeben, ist Datenschutz ein Thema. Schließlich wollen Geschäftsgeheimnisse und vertrauliche Daten auch in Zeiten von KI bestmöglich geschützt werden.
  • Digitale Kompetenzen: Wer KI gezielt und kontrolliert nutzen möchte, braucht mehr als grundlegendes Technologie-Verständnis. Folglich werden sich Anforderungsprofile im HR-Bereich drastisch verändern. Kein Wunder, dass HR-Tech-Experten schon jetzt auf dem Arbeitsmarkt rar sind.
… und wie Politik und Ethikbeirat dem Thema begegnen

Was darf künstliche Intelligenz also können? Eine Diskussion, die auch die Politik bewegt. Die EU arbeitet derweil an einer gesetzlichen Regulierung von generativer KI auf EU-Ebene und das Bundesinnenministerium will ebenfalls zügig einen klaren Rechtsrahmen schaffen. Vielleicht haben Sie auch schon vom „Ethikbeirat HR-Tech“ gehört? Er will insbesondere Personalmanager:innen Orientierung für einen verantwortungsvollen Einsatz von KI geben und über ethische Fragen informieren. Dazu hat er erste Richtlinien veröffentlicht.

Was die Zukunft in puncto KI für HR bringen mag? Es bleibt spannend und die Antwort kennen selbst ChatGPT oder Google Bard nicht. Fakt ist: Ohne klarem Rahmen geht nichts – ist dieser geschaffen, geht eine ganze Menge…

KI in der Praxis: Haben Sie’s bemerkt?

„Hey ChatGPT, bitte schreib einen Blogbeitrag über Einsatzszenarien von künstlicher Intelligenz im HR-Management!“ Zugegeben, das klingt verführerisch, doch wir lieben es nun einmal persönlich – und aktuell. Deshalb steht bei uns hinter jedem Blogbeitrag ein Mensch. Normalerweise. Denn dieses Mal haben wir eine Ausnahme gemacht: Einzelne Passagen sind mit künstlicher Intelligenz erstellt worden. Ist es Ihnen beim Lesen aufgefallen? 

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Ist Künstliche Intelligenz für HR Fluch oder Segen? Welche Chancen, Risiken und Fragezeichen gibt es aktuell? Vier Einsatzszenarien geben Aufschluss darüber, wo KI heute schon Sinn macht.

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